Pornoqueens

Nina, Traci, Dru und Marylin

Nur ein Bruchteil der männlichen deutschen Bevölkerung dürfte beim Namen Dolly ausschließlich an ein Klon-Schaf aus den Gen-Labors Ihrer Majestät denken. Als Künstlername einer Porno-Queen ist er jedoch wesentlich populärer. Dabei ist diese Dolly, die tschechischstämmige, blonde Edel-Aktivistin, auch nicht mehr als Machwerk. Sie ist ein Erzeugniss der Phantasie findiger Stöhnfilm-Produzenten. Aber nicht das Einzige. Alle diese ”Betthäschen” zeichnen sich überwiegend dadurch aus, dass sie einander vollständig ersetzen oder kopieren können. Es folgt eine kleine (unrepräsentative) Auswahl internationaler Darstellerinnen.


Nina Hartley: Nina Hartley (oder mal Hartwell, Hartman, oder einfach "Anal Annie") ist allem Anschein nach ein richtiges Arbeitstier. In annähernd 500 einschlägigen Streifen hat sie schon agiert. Eine ganze Ära über hat sie den amerikanischen Markt bestimmt. 1984, als sie die San Francisco State University besuchte, wurde sie von dem Produzenten Juliet Anderson in Tanzclubs entdeckt. Mit 19 drehte sie dann den ersten Streifen: "Educating Nina". Obendrein gibt sie heute in zahlreichen Vorträgen vor College-Auditorium ihre ganz persönlichen Ansichten bezüglich Sexualität, Feminismus oder Pornografie zum besten.


Traci Lords: Mit blonder Mähne und Schmollmund ausgestattet, geht Traci Lords (Nora Louise oder Kristie) auf Männer- bzw. Frauenfang. Geboren wurde sie als Nora Louise Kuzma am 7. Mai 1968 in Steubenville, Ohio. Mit 15 lief sie dann ihren Eltern davon, und strandete in Kalifornien. Mit einem gefälschten Ausweis und dem festen Entschluss, im Pornogeschäft Fuß zu fassen, bekam sie 1984 erste Rollen, z.B. in "What gets me Hot". Zu diesem Zeitpunkt war sie noch minderjährig. Durch diesen Umstand wurden Jahre später heftige Kontroversen ausgelöst. Sie machte rasch Karriere und spielte Mitte der 80'er in ca. 100 Filmen. Besonders antörnend fanden die Produzenten wohl ihr hysterisches Libido-Geschrei. Nachdem bekannt wurde, dass sie sich mit gefälschten Papieren Zugang zum Geschäft beschafft hatte, und ihre Videos durch die US-Regierung auf den Index verbannt wurden, boykottierten auch die Macher Traci Lords. Ihr einziges legales Sexvideo drehte sie 1987 selbst: "Traci, I Love You". Danach spielte sie noch in "seriösen" Filmen, z.B. "Cry Baby", in "Melrose Place" und 1998 in "Blade". Ganz nebenbei brachte sie in den 90ern eine eigene CD inklusive Gestöhne unters Volk, Titel: "1000 Fires". Bezeichnenderweise rollte der Rubel bei ihr erst, nachdem sie geoutet worden war.


Dru Berrymore: Dru Berrymore ist eines der neusten (und hemmungslosesten) Sternchen im rauhen Geschäft. Die blonde Berlinerin, die bis vor kurzem noch in den USA produzierte, dort jedoch mittlerweile als ”verbraucht” vom Publikum nicht mehr auf Video ausgeliehen wird, spielt in Heimatfilmpornohybriden wie ”Heidi” und ”Heidi 2” mit. In Interviews betont sie immer wieder, dass sie gern einmal für eine richtige Spielfilmrolle entdeckt werden möchte (wie die sagenumwobene Dolly Buster, die tatsächlich schon angezogen in Fernsehproduktionen zu sehen war). Dru Berrymore - wie mag sie bloß auf diesen Künstlernamen gekommen sein? - legt bei ihren Rollen Wert darauf, auch Dialoge neben den üblichen Penetrationen zu praktizieren. Dass eine Schauspielschule und nicht die Pornoalm eine bessere Möglichkeit wäre, Schauspielerei zu lernen, hat ihr wohl noch niemand gesagt. Weiter so Dru!


Marilyn Chambers: Geboren 1952 als Marilyn Ann Briggs, und aufgewachsen in Westport, Conneticut, hatte sie schon als Kind den Wunsch, eines Tages ein Star zu werden. Mit Exhibitionismus hatte sie noch nie Probleme, mit 14 tingelte sie dann durch New York, um bei einer der unzähligen Model-Agenturen unterzukommen. Hierdurch fand sie später den Zugang zum Filmmetier. Ihren Durchbruch feierte sie im mittlerweile zum Pornoklassiker avancierten "Behind the Green Door". Sie hatte ein junges Mädchen zu spielen, das durch einen Kidnapper zur Sünde gezwungen wird. Aufgrund dieses Films und Nebeneinkünften durch Werbematerial wurde Marilyn Chambers wohlhabend. Sie spielte später noch Rollen in einigen unverfänglichen Streifen, z.B. in David Cronenbergs "Rabid" oder besserte ihrBudget durch musikalische Darbietungen, durch Shows in New York und Las Vegas, sowie mit Werbespots für Waschpulver (!) auf. Ihre Videos verbreitete sie für kurze Zeit über ihren eigenen Kanal MC-TV. Sie lebt heute geschieden mit ihrer Tochter in Kalifornien, und ist an mehreren Projekten beteiligt. Inzwischen hat sie sogar einen Fanclub.

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